Kohlenstoffabbau und Biodiversitätsgutschriften: Was ist der Unterschied und warum ist er wichtig?
Wenn wir über CO2-Ausgleich oder Klimamaßnahmen von Unternehmen sprechen, dreht sich die Diskussion oft um Emissionsgutschriften. In den letzten Jahren hat jedoch ein anderes Schlüsselkonzept an Zugkraft gewonnen: Biodiversitätsgutschriften.
Beide haben zwar das gleiche übergeordnete Ziel - den Schutz der Umwelt und die Finanzierung von Nachhaltigkeitsprojekten -, unterscheiden sich aber in mehrfacher Hinsicht, insbesondere in ihren Maßeinheiten, ihrer Struktur und ihren Funktionen.
Emissionsgutschriften
Emissionsgutschriften ermöglichen die "Beseitigung" oder "Vermeidung" von Kohlenstoffemissionen, die üblicherweise in Tonnen CO2-Äquivalenten gemessen werden. Sie werden von Unternehmen verwendet, um ihre durch die Geschäftstätigkeit verursachten Treibhausgasemissionen (THG) auszugleichen.

Je nach Emissionsquelle gibt es zwei Haupttypen von Emissionsgutschriften:
Gutschriften für den Abbau von Kohlenstoff: Sie werden durch Projekte generiert, die CO2 abscheiden und binden, wie z. B. Aufforstung oder Wiederaufforstung.
Vermeidungsgutschriften: für Projekte zur Emissionsvermeidung, z. B. zur Erhaltung von Wäldern und Land oder für Projekte zur Nutzung erneuerbarer Energien, die fossile Brennstoffe ersetzen.
Bei Life Terra arbeiten wir ausschließlich mit Emissionsgutschriften, die durch professionelle Baumpflanzprojekte zur langfristigen Kohlenstoffbindung erzeugt werden.
Biodiversität Kredite
Biodiversitätsgutschriften hingegen sind komplexer. Sie messen die Erhaltung und Verbesserung der biologischen Vielfalt innerhalb von Ökosystemen, was die Festlegung einer universellen Maßeinheit angesichts des eher abstrakten und immateriellen Charakters der biologischen Vielfalt erschwert.
Sie werden durch Naturschutzprojekte generiert, wie z. B. den Schutz der einheimischen Flora und Fauna, die Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme oder den Schutz gefährdeter Arten. Die Maßeinheit hängt vom Zweck des jeweiligen Projekts ab und kann Folgendes umfassen:
Lebensraum wiederhergestellt
Zunahme der Artenvielfalt
Verbesserung der Integrität des Ökosystems
Dieses aufstrebende Instrument bietet einen Mehrwert für kritische Umweltaspekte, die bei Kompensationsprogrammen oft übersehen werden, wie z. B. die Gesundheit von Ökosystemen, die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel und den Schutz der globalen biologischen Vielfalt.
Warum sind sie wichtig?
Sowohl Kohlenstoffgutschriften als auch Biodiversitätsgutschriften sind naturbasierte Lösungen (NbS), die über ihren primären Zweck der Emissionsminderung und des Umweltschutzes hinaus Vorteile bieten.
Gemeinsam können sie das:
Verbesserung der Ökosystemleistungen (sauberes Wasser, gesunde Böden, Nahrungsmittelproduktion, Bestäubung).
Stärkung der Lebensgrundlagen und der Entwicklung ländlicher Gemeinschaften.
Schaffung einer widerstandsfähigen Umwelt, die besser an den Klimawandel angepasst ist.
Was bedeuten sie für Unternehmen?
Die Klimakrise ist eng mit der Krise der biologischen Vielfalt verbunden. Ein Kohlenstoffkreditprojekt, bei dem der breitere ökologische Kontext nicht berücksichtigt wird, kann ungewollt langfristige Schäden an Ökosystemen verursachen.
Für Unternehmen geht die Wahl nun über den Kohlenstoffausgleich hinaus. Die Unterstützung beider Mechanismen ermöglicht einen ganzheitlichen Ansatz für die Nachhaltigkeit, der alles miteinander verbindet:
Reduzierung der CO2-Emissionen
Investitionen in die Wiederherstellung widerstandsfähiger, klimaangepasster Ökosysteme
Bei Life Terra glauben wir an Lösungen, die beide Herausforderungen gleichzeitig angehen. Durch unsere Aufforstungs-, ökologischen Wiederherstellungs- und Agroforstprojekte binden und speichern wir Kohlenstoff, während wir gleichzeitig Ökosysteme wiederherstellen, die Artenvielfalt fördern und lokale Gemeinschaften in den Klimaschutz und die Umweltverantwortung einbinden.
